Birke: Gefragte Holzart im Saunabau
Die Anton Müther GmbH bezieht Birkenholz für den Saunabau aus nachhaltigem Anbau im saarländischen Biosphärenreservat Blieskastel. Es wird bodenschonend von Rückepferden aus dem Wald geholt.
Wertholzproduktion in Blieskastel
Bereits seit den 1950er Jahren kann der heutige Stadtwald Blieskastel, wenn auch mit Höhen, Tiefen und einer Unterbrechung, auf eine Tradition bezüglich der Erzeugung von Birken-Wertholz zurückgreifen… Adolf Schwalb setzt entgegen dem damaligen Trend nicht auf die Erzeugung von Massenware, die sich insbesondere in Form des Fichten- und Pappelanbaus manifestiert. Unbeirrt widmet er sich vielmehr der Erzeugung von Wertholz. Ganz konsequent bezieht er dabei die bis dahin viel geschmähte Birke als Standort-heimische, Hartholz-liefernde, wertvolle Baumart mischungsweise mit ein und fördert sie gezielt in der Zeit ihrer größten Kronenexpansionsfähigkeit.
Zahlreiche starke, heute 50-bis 65-jährige Birken legen ein eindrucksvolles Zeugnis des Wirkens von Adolf Schwalb ab und sind das Ziel zahlreicher Exkursionen von Forstleuten und Waldökologen aus ganz Europa.
Gefragte Holzart im Saunabau
Erfreulicherweise findet die Nutzung des Birkenholzes inzwischen ihren grenz- und biosphärenreservat-übergreifenden Niederschlag, und das nicht nur in der Spitzenqualität für die Messerfurniererzeugung. Was zunächst als zartes Pflänzchen 2008 begonnen hat, setzt sich mittlerweile kontinuierlich fort: die Verwendung der Birke im hochwertigen Saunabau. Mittlerweile zählt der im nordrhein-westfälischen Haltern am See ansässige und bundesweit präsente Saunabauer Anton Müther GmbH zum festem Kundenstamm des Stadtwaldes Blieskastel.
Die sorgfältig ausgesuchten und gefällten Birkenstämme werden unter größtmöglicher Bodenschonung von Rückepferden vorgeliefert. Der Einschnitt sowie die Trocknung der Birke erfolgt im nahen lothringischen Sägewerk Christian Lejeune, das seine Erfahrung im Umgang mit der Holzart Birke einbringen konnte. Dabei bilden Waldbesitzer, Sägewerker und Sauna-Hersteller mittlerweile eine sicher eingespielte Riege in der Inwertsetzung dieser Baumart mit ihrem besonderen regionalen Schwerpunkt.
Neben der Biosphärensauna im saarländischen St. Ingbert gibt es mittlerweile mit einem Erlebnisbad in #burg und der Birkensauna im Oldenburgischen Olantis-Bad renommierte Referenzobjekte für den erfolgreichen Einsatz von Birkenholz in Saunabau. Ausschlaggebend für die kürzlich erfolgte Auftragsvergabe eines weiteren # in Bayern an die Firma Anton Müther GmbH war unter anderem der kreative Einsatz der nachhaltig in waldbaulicher Tradition im Biosphärenreservat Bliesgau angebauten Holzart Birke. „Nachhaltigkeit“, so der Geschäftsführer, „ist mittlerweile auch im Saunabau ein wichtiges Thema.“
Anton Müther GmbH
Die Firma Anton Müther GmbH wird bereits 1958 durch Tischlermeister Anton Müther im nordrhein-westfälischen Haltern am See gegründet und widmet sich schon sehr bald dem Saunabau. Seither hat sich das mittlerweile von Kevin Fahrendorf geleitete Unternehmen zu einem namhaften und sowohl national als auch international tätigen Saunahersteller entwickelt und beschäftigt 25 Mitarbeiter. Ein besonderer Unternehmensschwerpunkt liegt im individuellen Saunabau mit einer Vielzahl von Einzelkomponenten.
Im Jahr 2008 begeht die Firma Müther ihr 50-jähriges Firmenjubiläum. Seit dem Jahr 2008/2009 widmet sich das stets innovative Unternehmen in Verbindung mit dem Stadtwald Blieskastel und dem französischen Sägewerk Christian Lejeune auch der Verwendung von Birkenholz im Saunabau.
Helmut Wolf: Grenzüberschreitende Birkenwirtschaft.
In: Holz-Zentralblatt, Nr. 46, 16.11.2012