„Beim Dampf auf die Bremse treten“
Die erste Frage bei der Planung einer Wellness-Anlage mit Schwitzräumen lautet ... Welcher Art sind die Anforderungen, denen die Saunakabinen später gewachsen sein müssen? Die Anorderungen an die verschiedenen Bauteile und Materialien unterscheiden sich nach Art des Schwitzraums.
Besonders problematisch sind feuchte Räume: Häufig ist mit Langzeitschäden zu rechnen. Bei der Vielzahl der Möglichkeiten ist es wichtig, im Vorfeld zu berücksichtigen, welchen Temperaturen und welcher Luftfeuchtigkeit eine Kabine über Jahre ausgesetzt sein wird.
Die Dampfbremse besteht aus Folien oder auch Polystyrolharischaumplatten, die das Diffundieren von Wasserdampf in die Wärmedämmung bzw. in die Wand des Gebäudes einschränkt. lm Gegensatz zur Dampfsperre lässt die Dampfbremse eine geringe Diffusion zu. Diese dampfdiffusionsoffenen Folien sehen genauso aus wie normale Pf-Folien, sind aber deullich teurer. Wegen der besonderen klimatischen Randbedingungen dieser Bauwerke ist es notwendig, sich auch mit der technisch richtigen Ausführung im Detail auseinanderzusetzen.
Hierzu zählen das Wasser und seine Aggregatzustände wie auch die Anordnung entsprechender Abdichtungsebenen - zumindest bei gewerblich genutzten Räumlichkeiten (siehe auch Merkblatt "Hinweise für die Ausführung von Verbundabdichtungen mit Bekleidungen und Belägen aus Fliesen und Platten für den lnnen- und Außenbereich" und die DIN 18195 "Bauwerksabdichtungen").
Bei der Konstruktion solcher Anlagen hat es sich bewährt, mit vorgefertigten Polystyrolhartschaum-Trägerelementen zu arbeiten.
Diese Materialien haben den Vorteil, dass sie trotz ihrer Leichtigkeit eine erhebliche Druckfestigkeit aufweisen und somit für leichte Konstruktionen wie beispielsweise Dampfkabinen bestens geeignet sind.
Ein weiterer Vorteil der Trägerelemenle aus Polystyrolhartschaum: Die Aufbauzeiten vor Ort können auf ein Minimum reduziert werden. Es ist möglich, nahezu alle Einzelteile vorzufertigen und so die Montagezeiten zu minimieren. So bleibt mehr Zeit für das Finish der Oberfläche zur Verfügung. Speziell bei der Komplexität der ausgeführten Formen ist das hohe handwerkliche Können des Fliesenfachmannes hinsichtlich Auswahl und Verarbeitung der verschiedenen Oberflächenmaterialien - von Mosaik bis hin zu formkeramischen Elementen - gefragt.