60-Jahr-Feier am 9.11.2018 im Hotel Seehof in Haltern am See
Etwa 100 geladene Gäste feierten das 60-jährige Jubiläum der Anton Müther GmbH. Das Hotel Seehof direkt am Halterner See bot dafür einen würdigen Rahmen.
Der ehemalige (Stand 2021) Geschäftsführer Herr Müther empfing alle Gäste persönlich, unter denen auch der Bürgermeister und Vertreter der Industrie- und Handelskammer und der Handwerkskammer waren.
Nach einem kleinen Imbiss begaben sich die Gäste in den Vortragssaal. Durch das nun folgende Programm führte Frau Susanne Wenzel und bat zuerst den Firmenchef ans Mikrofon.
Herr Müther sprach über die Anfänge des Unternehmens, das sein Vater Anton Müther im Jahre 1958 in der Johannesstraße in Haltern als Tischlerwerkstatt eröffnete. Herr Müther senior war ein innovativer Unternehmer, er nahm die Fertigung von Normfenstern auf, die damals ausschließlich eingebaut wurden. Später kamen der Wintergartenbau und der Saunabau hinzu. Man beschränkte sich dann aber auf diese Produkte, die Entwicklung ging anschließend mehr in die Tiefe als in die Breite.
Eine bedeutende Innovation der letzten Jahre ist die Verwendung von Biosphärenholz. Müther Saunabau ist seines Wissens der einzige Saunabauer in Europa, der dieses Holz in großen Mengen verarbeitet, so der Geschäftsführer.
Erwähnenswert ist auch, dass im Unternehmen im Laufe seines Bestehens etwa 50 junge Leute ausgebildet wurden.
Als nächster Redner stellte sich der Wirtschaftswissenschaftler Professor Dr. Heinz-Josef Bontrup vor. Er kennt Herrn Müther noch aus Studentenzeiten. Dr. Bontrup wies auf die Bedeutung des heutigen Datums hin, vor 100 Jahren entstand die erste deutsche Demokratie. Allerdings werde diesem historischen Datum viel zu wenig Beachtung geschenkt. Auch den 8-Stunden-Arbeitstag gibt es seit dieser Zeit.
60 Jahre Unternehmensbestehen seien ebenfalls schon ein geschichtlicher Zeitraum. Herr Dr. Bontrup wies darauf hin, dass die Duale Ausbildung in Deutschland auch erst nach dem zweiten Weltkrieg begründet wurde. Das sei ein Erfolgsmodell und einmalig in der Welt. Leider investiere der Staat viel zu wenig in die Berufsschulen und die Unternehmen bilden zu wenig aus.
Zu viele junge Menschen seien in den Hochschulen. Das Handwerk, bei dem man sich die Hände dreckig mache, habe keine gesellschaftliche Anerkennung. Dabei sei ein Handwerker ein wertvoller Mensch, der jedoch anständig bezahlt werden müsse, damit er eine Familie ernähren kann.
Zum Schluss gratuliert Dr. Bontrup Herrn Müther und seinen Mitarbeitern zum Jubiläum.
Dann erschien eine Frau Annabelle Ortlieb, im weißen Bademantel gekleidet, und offensichtlich auf der Suche nach der Sauna im Hause. Bei der Gelegenheit plauderte sie darüber, dass sie eine Sauna-Novizin sei und in wie viele Fettnäpfchen sie leider schon getreten sei. Man dürfe nie gucken, wenn man die Sauna betrete, ein fröhliches Hallo in die Runde sei ebenfalls ein No-Go. Die redselige Dame gab noch einige Saunaregeln zum Besten, die sie gerade gelernt hatte. Schließlich verabschiedete sie sich, nachdem man ihr den Weg zur Sauna erklärt hatte.
Nach diesem lustigen Intermezzo verriet die Moderatorin Frau Wenzel, dass Herr Müther zwei Söhne habe, die ebenfalls anwesend waren, sich aber nicht dem Saunabau zugewendet haben. Frau Wenzel kündigte nun Dr. Michael Müther an, einen der Söhne.
Der Arzt Dr. Michael Müther präsentierte das Thema „Gesunder Lebensstil und Saunabaden“. Über die Finnische Sauna gebe es die meisten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Der Deutsche und der Finnische Saunabund beschäftigen sich am aktivsten mit der Forschung.
Menschen sind gleichwarme Lebewesen, Saunabaden fordere das heraus: Der Körper produziert Wärme, wenn er zittert und dabei Fett verbrennt. Der Körper gibt Wärme ab, indem er Schweiß produziert, der abkühlt. Die Körpertemperatur bleibt aber immer gleich.
Während des Saunagangs verändern sich die Hormone, nach 2-3 Stunden sei alles wieder normal.
Herr Dr. Müther stellt einige Erkenntnisse aus der Saunaforschung vor:
- Nach dem Saunabaden hat man einen besseren Tiefschlaf.
- Langfristig kann eine Blutdrucksenkung erreicht werden.
- Das Risiko eines Schlaganfalls kann um 40% gesenkt werden.
- Der Fettgehalt in der Haut sinkt (Aknepatienten).
- Schmerzreduktion bei rheumatoider Arthritis
- Weniger psychotische Störungen
- Mehr Appetit bei depressiven Störungen
- Gesunde Kinder können saunieren.
Die komplexen Mechanismen beim Saunieren werden noch nicht in Gänze verstanden. Es gibt viele Studien, aber der Evidenzgrad vieler Studien sei gering. Zum Schluss verwies Dr. Michael Müther auf das „International Journal of Sauna Studies“ mit der Website http://saunaresearch.org/.
Frau Annabelle Ortlieb muss den letzten Teil der medizinischen Präsentation mitgehört haben, denn sie fügt hinzu, dass sie gehört habe, dass die Frau in den Stunden nach dem Saunieren am schönsten sei. Sie bestätigt, dass die Haut gereinigt und aufgefrischt werde. Außerdem gibt sie eine Statistik bekannt, nach der unter den Saunagängern 70% Männer seien und nur 30% Frauen.
Herr Müther wendet sich nun an seine Mitarbeiter und sagte, dass die Zusammenarbeit immer „sozialverträglich“ gewesen sei und dass die Wogen immer geglättet worden seien. Alles, was mit Freizeit zu tun hat, habe Zukunft, so Herr Müther, wie man an den Sauna-Events von Herrn Keijzer sehe.
Herr Müther sieht die Handwerker mit den Planern auf Augenhöhe, und das bereits in der „Phase 0“. Das werde im Unternehmen seit Jahren praktiziert.
Zum Schluss wurden alle Gäste zum Essen und Trinken eingeladen, für die Hotelgäste blieb die Sauna an diesem Abend extra lange geöffnet.